22.05.2024 – 26.05.2024
Literatur kann in einzigartiger Weise den Blick auf die Gegenwart und Vergangenheit schärfen und neue Perspektiven auf unterschiedlichste Lebensrealitäten ermöglichen. Über fünf Tage bietet das Literaturfest Salzburg auch dieses Jahr ein hochkarätiges Programm mit anregenden Lesungen und Diskussionen.
Ein besonderer Schwerpunkt des diesjährigen Literaturfests liegt auf dem Frau*-Sein – und den Schattenseiten davon. Gleich am Abend der Eröffnung wird dieses Thema durch Valery Tscheplanowa aufgegriffen. Ebenfalls bei der Eröffnung lesen am Mittwoch Rosa Pock und Antonio Fian.
Georg-Büchner-Preisträgerin Terézia Mora erzählt in ihrem Roman Muna oder Die Hälfte des Lebens von toxischer Liebe; Eva Reisinger und Christina Clemm diskutieren patriarchale Gewalt und mögliche Auswege. Die Romane von Yael Inokai und Gudrun Seidenauer zeigen, wie vielfältig weibliche Selbstermächtigung dargestellt werden kann.
Im neuen Format Twinni – Texte zum Teilen richten Birgit Birnbacher, Gudrun Seidenauer, Yael Inokai und Mariann Bühler die Aufmerksamkeit auf jene, deren Texte abseits des Rampenlichts stehen. Da viele Autorinnen zu Unrecht in Vergessenheit geraten (sind), soll dadurch die Möglichkeit geboten werden, diese wieder neu zu entdecken.
In Anlehnung an den großen Europäer Stefan Zweig nähert sich Robert Menasse der Welt von morgen, Alexandra Schauer fragt sich, warum die Idee der Gestaltbarkeit unserer Gesellschaft an Strahlkraft eingebüßt hat.
Bei der Langen Lesenacht ergibt sich ein internationales Panorama: Zoltán Danyi, ein Angehöriger der ungarischen Minderheit in Serbien, begleitet die Selbsterforschung eines Mannes von den Jugoslawienkriegen bis heute. Jonathan Garfinkel, geboren in Toronto, führt uns zu einer familiären Spurensuche ins Georgien der Nullerjahre. Ergänzt wird die Lange Lesenacht durch die Schweizerin Yael Inokai und die Social Media-Milieustudie von Elias Hirschl – der gemeinsam mit Christopher Hütmannsberger musikalisch den Abend beschließt.
Mit Rosa Pock, Karl-Markus Gauß und Robert Schindel feiern dieses Jahr drei renommierte Personen der österreichischen Gegenwartsliteratur ihre runden Geburtstage.
Rosa Pock feierte im April ihren 75. Geburtstag – Zitate von ihr sind seit einigen Wochen schon auf den Schaufenstern der Stadt zu lesen. Bei der Eröffnung liest sie aus ihrem Gesamtwerk.
Karl-Markus Gauß führt anlässlich seines 70. Geburtstags bei einem literarischen Spaziergang durch sein ganz persönliches Salzburg, startend im Aiglhof.
Robert Schindel feierte – ebenfalls im April – seinen 80. Geburtstag. Bei der Lyrikmatinee liest er aus seinem lange erwarteten Lyrikband Flussgang.
Ebenfalls jährt sich dieses Jahr Bertolt Brechts Zeit in Salzburg zum 75. Mal. Mit dieser haben sich Schüler*innen des Gymnasiums St. Ursula kreativ und performativ auseinandergesetzt und präsentieren ihr Ergebnis im Festzentrum.
Das Literaturfest möchte auch die nächste Generation Literaturbegeisterte ansprechen und inkludieren: Zusätzlich zu den zwei Lesungen von Matthias Gruber im Festzentrum gibt es zwei Lesungen des Autors an Schulen, außerdem sind Schüler*innen des Gymnasiums St. Ursula mit ihrer Bertolt Brecht-Performance Teil des Festzentrum-Programms.
Literaturfest Salzburg 2024
22.05.2024 – 26.05.2024
Salzburg, various locations
www.literaturfest-salzburg.at