30.04.2024 – 05.05.2024
Das CROSSING EUROPE Filmfestival Linz widmet sein Programm jedes Jahr im April dem eigenwilligen, zeitgenössischen und gesellschaftspolitischen Autorenkino aus Europa.
Trotz des veränderten Medienkonsums und Rezeptionsverhaltens spielen Filmfestivals nach wie vor eine wichtige Rolle: neue Positionen und Entwicklungen der Filmkunst einer breiteren Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen, Programme und Filme zu kuratieren, die trotz internationaler Festivalerfolge aus wirtschaftlichen Gründen allzu oft keinen Platz im Kino haben, und ihnen ein Publikum zu verschaffen. Dazu gehört auch die Präsentation von Filmen einer jungen Generation von Regisseuren.
Mit der Programmauswahl versucht Festivalleiterin Christine Dollhofer, der Vielfalt des europäischen Kinos (und damit des europäischen Kontinents) gerecht zu werden. Das Linzer Festivalpublikum hat die Möglichkeit, hochwertige europäische Produktionen und filmische Highlights der vergangenen Festivalsaison (von A-Festivals wie der Berlinale, Cannes und Venedig) angemessen auf der Leinwand präsentiert zu sehen.
An den sechs Festivaltagen bietet CROSSING EUROPE rund 160 herausragende, handverlesene Spiel- und Dokumentarfilme.
Das oberösterreichische Kulturjahr steht mit „anton bruckner 2024“ heuer ganz im Zeichen des 200. Geburtstags des Musikgiganten.
Unter der Leitung von Jutta Strohmaier, Fotografie- und Medienkünstlerin sowie Professorin an der Kunstuniversität Linz, und des renommierten Filmemachers Siegfried A. Fruhauf werden Anton Bruckner und sein Werk im Rahmen des Projekts Die Phantastische durch künstlerisch-filmische Zugänge einem jungen Publikum sowie der interessierten Öffentlichkeit nähergebracht. Studierende der Kunstuniversität Linz „tunen“ die Zugänge zum musikalischen Œuvre des Jubilars mittels analoger, digitaler und performativer Interpretationen, Montagen und Transformationen und reflektieren dabei gezielt popkulturelle Formen, wie Musikvideo, Social Media-Tools oder KI-Anwendungen.
Heuer legt die Crossing Europe-Programmschiene Arbeitswelten einen Fokus auf reale Arbeitsverhältnisse im Europa der Gegenwart. Unter dem diesjährigen Themenschwerpunkt mit dem Titel Berufung: Veränderung! stellen vier Dokumentarfilme Menschen ins Zentrum, deren berufliche Tätigkeiten fließend ins aktivistische Handeln übergehen – mal mehr, mal weniger freiwillig oder absichtsvoll. So gewährt die Filmreihe 2024 etwa einen Einblick in die Arbeit von Journalistinnen in Krisenregionen, die mit patriarchalen Strukturen, diktatorischen Regimen und Terrororganisationen konfrontiert werden, oder begleitet die Beziehung zwischen einer*einem Dragperfomer*in und einer Anwältin für LGBTIQA+-Rechte, die in der queerfeindlichen Mehrheitsgesellschaft in Armenien einfach nur ein normales Leben führen möchten.
Eröffnungs- und Abschlussfilm stehen fest
Mit DOMAḰINSTVO ZA POČETNICI / HOUSEKEEPING FOR BEGINNERS liefert Goran Stolevski ein kraftvolles, tragikomisches Porträt einer unkonventionellen Familie und erzählt vom Roma- wie auch Queer-Sein in Nordmazedonien. Der Film (u.a. mit Anamaria Marinca und Alina Șerban) feierte bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Weltpremiere. Der Berlinale-Titel ELLBOGEN / ELBOW, Aslı Özarslans Verfilmung des gleichnamigen Romans von Fatma Aydemir, zeichnet die packende Suche der 18-jährigen Hazal nach Identität und Zugehörigkeit. GERLACH ist der neue Dokumentarfilm von Aliona van der Horst, der das diesjährige Tribute-Programm gewidmet ist, und Luuk Bouwman. Mit poetischer Bildsprache porträtieren die beiden einen der letzten niederländischen Ackerbauern alter Schule, der sich gegen die ihn bedrängende Industrie stemmt. Der Film wurde 2023 mit dem IDFA Award für den besten niederländischen Film ausgezeichnet. Im Auftakt zur Nachtsicht-Programmsektion, Tilman Singers CUCKOO, durchlebt US-Shooting-Star Hunter Schafer einen absurden wie stylischen Albtraum vor Klischee-Kulisse in den bayrischen Alpen. Der Film feierte Weltpremiere auf der Berlinale.
Am 5. Mai findet die 21. Festivalausgabe mit einem weiteren Berlinale-Titel und Pia Hierzegger in einer tragenden Rolle ihren Abschluss: Eva Trobischs IVO begegnet den Themen Tod und Sterbehilfe auf Augenhöhe und folgt dem beruflichen wie privaten Alltag einer Palliativpflegerin (Minna Wündrich). Am 21. Juni startet der Spielfilm in den österreichischen Kinos.
CROSSING EUROPE Filmfestival 2024
30.04.2024 – 05.05.2024
various locations, Linz
www.crossingeurope.at