E ine gute Zukunft ist weiblich. Das ist eine der programmatischen Hauptthesen des neuen Jahrbuches der Österreichischen Auslandskultur „Austria Kultur International“.
Von unserer Bereitschaft zu Kooperation und Teambildung hängt unsere gemeinsame Fähigkeit ab, eine Zukunft zu gestalten, die dem Planeten Erde eine Chance zur Regeneration einräumt, damit Menschen in Menschenwürde darauf leben können. Umso wichtiger ist es, die Rolle der Männer in der Gesellschaft neu zu gestalten. Denn Kriege, Umweltvernichtung und Ausbeutung wurden und werden meist von Männern initiiert und verantwortet. Wie ließe sich also eine Zukunft denken, in der das Positive im Mittelpunkt steht und nicht die Abgründe des menschlichen Handelns?
„Die Zukunft ist weiblich“, von diesem Grundansatz geht das diesjährige Jahrbuch von „Austria Kultur International“ aus, das auch als programmatischer Kompass für die kommenden Jahre der Programmarbeit der Österreichischen Auslandskultur gelesen werden kann. Christoph Thun-Hohenstein, der neue Leiter der Auslandskultursektion des Außenministeriums und langjährige Direktor des Wiener MAK, baut dabei auf der Arbeit seiner Vorgängerin Teresa Indjein auf, die sich mit dem von ihr initiierten „Calliope“-Programm der Österreichischen Auslandskultur unter anderem zum Ziel gesetzt hat, Frauen aus Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft aus Österreich internationale Kooperationsmöglichkeiten zu erschließen.
Thun-Hohenstein entwickelt diesen Ansatz weiter und baut dabei gleichzeitig eine Brücke zu jenen zentralen Fragestellungen einer nachhaltigen Zukunftsgestaltung, auf die er bereits als Programmmacher der von ihm initiierten „Vienna Biennale“ fokussiert hat. Thun-Hohenstein formuliert 10 Thesen, die gleichzeitig auch den Rahmen für die zukünftige Arbeit der Österreichischen Auslandskultur darstellen können. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Begriffe: DIGNITY & REGENERATION. DIGNITY als ein Konzept einer neuen Wertschätzung füreinander und für die Natur in all ihren Ausprägungen. Und REGENERATION nicht nur verstanden als Konzept einer künftig eben zirkulären Ökonomie, die trotzdem noch auf Teufel komm raus weiter – wenn auch zirkulär – produziert, sondern als ein sozio-ökonomisches Grundmodell, bei dem nur (mehr) erzeugt wird, was wir zu einem gelingenden Leben tatsächlich brauchen und als ein grundlegendes Mindset für ein ganzheitliches Denken, das uns erst ermöglicht, unsere positiven Potenziale auszuschöpfen. Kunst und Kultur übernehmen in dieser Programmatik die Rolle der Avantgarde regenerativer Innovationen.
Von welchen konkreten Überlegungen könnten eine solche „Female Futures“ getragen sein? 32 Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen von Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft von der Komponistin Olga Neuwirth über die Landschaftsarchitektin Maria Auböck bis zu VALIE EXPORT formulieren dazu in Jahrbuch der Österreichischen Auslandskultur ihre Antwortvorschläge.
Ein Fazit daraus könnte lauten: Die Achtung der Würde der Natur, des Menschen und aller anderen Spezies ist die wesentlichste Voraussetzung für eine ganzheitliche Regeneration.
—
Jahrbuch Austria Kultur
International
Downloadlink
www.austriakulturinternational.at
Calliope – Join the Dots.
www.calliope.at