Für den jungen Österreichischen Film gilt: Only the sky is the limit. Die Österreichische Auslandskultur hilft dabei mit Bodenpersonal.
Vor 10 Jahren wurde von der Akademie des Österreichischen Films gemeinsam mit der Auslandskultursektion des Österreichischen Aussenministeriums die Österreichische Kurzfilmschau ins Leben gerufen. Jeweils für 2 Jahre wird eine kuratierte Auswahl an aktuellen Österreichischen Kurzfilmen zusammengestellt, die sich auch für den Wettbewerb des Österreichischen Filmpreises qualifiziert haben. In Zusammenarbeit mit den Österreichischen Kulturforen im Ausland wird jungen aufstrebenden Österreichischen Filmemacher:innen im Rahmen dieses Programmes die Möglichkeit geboten, sich auch im Rahmen von internationalen Screenings zu präsentieren.
Christoph Thun-Hohenstein, der Leiter der Auslandskultursektion, sieht die Rolle der Österreichischen Auslandskultur und der Österreichischen Kulturforen dabei vor allem darin, stabile internationale Netzwerke aufzubauen und jungen Kulturschaffenden und Filmemacher:innen zugänglich zu machen. „Das ist unser erklärtes Ziel“, sagt Thun Hohenstein. „So konnten in den letzten Jahren in mehreren Ländern dauerhafte Kooperationen zwischen der Österreichischen Kurzfilmschau und Festivals aufgebaut werden. Beispielsweise mit „Shorts Mexico“ oder mit Festivals in Tel Aviv, Madrid oder Pristina.“
Einer der Filme, der in der aktuellen Kurzfilmschau gezeigt wird ist der Film „Genosse Tito, ich erbe.“ von Olga Kosanović, der mit den Österreichischen Filmpreis für den Besten Kurzfilm 2022 erhalten hat und bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen mit dem 3sat Nachwuchspreis ausgezeichnet wurde. Eine sehr persönlicher Coming-of-Age Film in dem Kosanović die Geschichte ihrer Familie reflektiert, die während der Jugoslawienzerfallskriege nach Österreich geflüchtet ist. Kosanović wird einst das Haus ihrer Großeltern in Südserbien erben und nimmt diesen Umstand zum Ausgangspunkt für eine leichtfüßige Reflexion über das eigene Verständnis von Heimat, Besitz und Identität.
Der Film „Half of the Sky“ ist der erste kooperativ realisierte Kurzfilm des Künstlerinnenkollektivs The Golden Pixel Cooperative, deren Arbeiten im Übergangsebreich von Kunst, Medien und Bewegtbild angesiedelt sind. Der Film greift das Thema der Kooperativen Drachenfeste des Weimarer Bauhauses auf, bei denen in den 1920er Jahren für die Verwendung bei feierlichen Umzügen Drachen als Kunst- und Flugobjekte gestaltet wurden.
Ein zweites internationales Filmvermittlungsprogramm der Österreichischen Auslandskultur ist in Zusammenarbeit mit dem Tricky Women Filmfestival dem aktuellen Animationsfilm österreichischer Künstler:innen gewidmet. In der diesjährigen Tricky Women Filmrolle sind unter Anderem Arbeiten von Ingrid Gaier, Michaela Grill, Claudia Larcher oder Katharina Michelitsch vertreten. Darunter auch der Film „Issues with my other half“ der Architektin und Medienkünstlerin Anna Vasof, der in 23 Szenen lustvoll-phantasiereich alltägliche Gegenstände oder Abläufe durch paradoxe Interventionen aus den Angeln des Alltags hebt.
Die Filmförderprogrammen der Österreichischen Auslandskultur helfen jungen österreichischen Filmemacher:innen in die Welt aufzubrechen. Ihren Aufbruch ins Reich der Phantasie schaffen sie ohnehin alleine.
Österreichische Kurzfilmschau & Tricky Women Filmrolle
Various international locations
www.bmeia.gv.at/themen/auslandskultur
www.oesterreichische-filmakademie.at
www.trickywomen.at