21.3. – 25.3.2023
Es werden immer mehr: Salzburger Filmemacher:innen haben in den vergangenen Jahren zunehmend internationale Beachtung gefunden. Das wird auch in den Programmen zahlreicher internationaler Festivals sichtbar.
„Das Faszinierendste waren natürlich die Affen“, sagt der Salzburger Filmemacher Andreas Horvath über seinen neuesten Film Zoo im Lockdown, der am Filmfestival Karlovy Vary Weltpremiere hatte und auch bei der diesjährigen DIAGONALE in Graz zu sehen sein wird. Horvath hat in seinem Film das Leben der Tiere und ihrer Pfleger im Salzburger Zoo während der Zeit des Lockdowns dokumentiert. Daraus ist ein spannungsgeladener Thriller entstanden, der die surreale Atmosphäre und Absurdität des besuchslosen Zooalltags mit bedrohlich verstörender Geräuschkulisse, hypnotischem Minimalismus, trauriger Schönheit und fesselnder Intensität in Szene setzt.
Der Fuchs – der jüngste Film des Salzburger Regisseurs Adrian Goiginger erzählt die Geschichte seines Urgroßvaters Franz Streitberger. Streitberger wurde als introvertierter junger Mann als Motorradkurier in die Deutsche Wehrmacht eingegliedert. Als er einen jungen verwundeten Fuchswelpen findet, versorgt er ihn wie sein eigenes Kind und nimmt ihn mit in das besetzte Frankreich. Der Film hat in diesem Frühjahr Kinostart in Österreich und Deutschland und wird auch auf der diesjährigen DIAGONALE gezeigt.
Der Dokumentarfilm des aus Salzburg stammenden Filmemachers Markus Doringer Dein Leben – Mein Leben, der ebenfalls auf der diesjährigen DIAGONALE zu sehen sein wird, ist eine Reise in sein eigenes Privatleben: ein intimer Film über das komplexe Zusammen- und Wechselspiel von Familie, Männlichkeit, Fürsorge, Verantwortung und Zerbrechlichkeit. Doringer thematisiert in seinem Film auch seine eigenen Depressionen und fragt: „Werde ich mich am Ende meines Lebens fragen, warum ich nicht glücklicher war?“ Marko Doringer führt mit diesem Film eine Form des Dokumentierens des eigenen Lebens fort, die bereits aus seinen früheren Filmen bekannt ist. Beispielsweise aus dem Film Mein halbes Leben, der vor einigen Jahren mit dem großen Diagonale-Preis für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde.
Der aus Salzburg stammenden Filmemacherin, Musikerin und bildende Künstlerin Karin Fisslthaler, die neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen 2020 auch den Förderpreis für Kunst und Kultur der Stadt Salzburg erhalten hat, ist es in den vergangenen Jahren erfolgreich gelungen, sich in den Nischen zwischen Film, Musik und bildender Kunst zu etablieren. Auf der diesjährigen DIAGONALE wird ihr Experimentalfilm I can feel it coming zu sehen sein: Eine Found-Footage-Filmmontage aus mit Sogwirkung, die Luft sichtbar macht. Wehenden Gardinen, wogenden Wiesen oder sich wiegenden Bäumen bilden die Grundlage für bisweilen jazzig-flimmernde Bassklarinettenkompositionen von Susanna Gartenmayer.
Im Rahmen der Programmreihe FINALE gibt es auf der diesjährigen DIAGONALE auch ein Wiedersehen mit kultig-tragikkomischen Dokumentarfilm No Name City des aus Salzburg stammenden Regisseurs Florian Flicker über das Schicksal einer Themenpark-Westernstadt im Voralpenraum, der mit dem alten Waterloo & Robinson Hit „Good Old Hollywood is Dying“ endet. Passt schon: Denn jetzt kommt der junge Film aus Salzburg.
Filmstadt Salzburg
21.3. – 25.3.2023
various locations und online
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www.daskino.at
www.diagonale.at