29.3. – 21.5.2023
Die OK-Centrum Linz öffnet in einer neuen Programmreihe seine Räume als Sprungbrett für die Junge Kunst. In den Erdgeschossräumen des OK-Centrum werden künftig vielversprechende junge Künstler:innen präsentiert, die gerade am Sprung zu einer internationalen Karriere sind. Den Anfang machen Hannah und Lea Neckel.
Maria Venzl, die Kuratorin der neuen Reihe sieht darin eine wichtige Aufgabe von Museen: „Gerade am Anfang ihrer Laufbahn kann die Präsentation in einem etablierten Museum der Karriere junger Künstler:innen einen enormen Schub verleihen“, ist sie überzeugt. „Hannah und Lea Neckel haben schon in ihren bisherigen Arbeiten gezeigt, dass sie mit viel Elan und Witz die Grenzen zwischen der realen und digitalen Welt mit ihren künstlerischen Arbeiten mühelos überwinden können. Für uns als Museum und mich als Kuratorin geht es dabei gleichzeitig auch darum, die Positionen und Sichtweisen junger Künstler:innen auch in unsere eigenen Perspektiven auf die Kunst zu integrieren. Es ist also auch eine wechselseitige Bereicherung.“
Das Künstlerinnenduo Hannah und Lea Neckel entwirft in der Ausstellung Beyond the Waterfall. Lost in the Stream of Consciousnesss die Zukunft neu und verabschiedet die konventionelle Vorstellung von zwei Geschlechtern. Auch die Grenzen zwischen realen und der virtuellen Welt verschmelzen für die Transmedia-Künstlerinnen zunehmend. Ihr natürliches Habitat befindet sich längst zugleich in beiden Welten. Für die jungen Künstlerinnen stellt das Internet einen Safe Space – etwa für die Queere Community – dar, der in den Ausstellungsraum als erweiterte virtuelle Realität übertragen wird. Ihr Blick auf das Internet stellt die aktuelle Debatte über das Netz als Raum der sozialen Verhetzung und Anprangerung auf den Kopf. Ihr Internet ist kein Ort der sozialen Gefahren sondern ein Raum der sicheren Zufluchtsmöglichkeiten.
Ein digitaler Wasserfall beherrscht die beiden Ausstellungsräume. Während man in der realen Welt hinter Wasserfällen einen Zufluchtsort finden kann, der uns zwar von der Aussenwelt abschneidet, gleichzeitig aber doch nicht, muss man bei der Installation von Hannah und Lea Neckel hinter den fluiden Vorhang des Realen in die digitale Welt eintauchen, die von einem ostentativ-rhythmischen Wortwasserfall-Gedicht der beiden Künstlerinnen inspiriert wird.
Im Fokus der Ausstellung steht die Fluidität, das Auflösen und Verschwimmen der Grenzen zwischen Geschlechtern und Realitäten. Hanna und Lea Neckel installieren einen virtuellen Wasserfall im Raum, der eine freie Welt ohne Grenzen symbolisiert und die – wie die Künstlerinnen es sehen – konstruierte Binärität der Geschlechter verbindet.
Lost in the Stream of Consciousnesss lässt die Grenzen zwischen Mensch-Maschine, Gender Binaries, Selbst-Anderem und virtual-real verschwimmen und löst sich von patriarchalen Beschränkungen. Die Räume des OK werden zu einer erweiterten virtuellen Realität, getaucht in die Ästhetik der digitalen Subkultur.
„beyond the waterfall – we´ll connect our conciousness – through the storm of minds – the heart of desire – wraps around me“, schreiben Hannah und Lea Neckel in einem Gedicht, das sie ihrem Ausstellungsprojekt zugrunde legen.
In der Welt der beiden jungen Künstlerinnen fließt alles ineinander und vermsicht sich alles mit allem. Wie bei einem Punchkrapfen, den die Ausstellungskuratorin Maria Venzl für die Vernissage versprochen hat.
Hannah & Lea Neckel – beyond the waterfall. lost in the stream of consciousness
OK Linz
29.3. – 21.5.2023
OK Platz 1, 4020 Linz
https://www.ooekultur.at