Rajkamal Kahlon / Kunsthalle Wien

01.12. 2022 – 16.04. 2023

Bei den Arbeiten der Künstlerin Rajkamal Kahlon steht häufig die Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe im Mittelpunkt. Sie sieht in ihrer künstlerischen Arbeit eine Art „Care-Arbeit“. Einen Dienst an anderen, der sich von der weit verbreiteten Reduktion von Malerei als Luxusgut und Handelsware bewusst absetzt und die Mechanismen dieses Marktes gleichzeitig auch bewusst hintertreibt.

Kahlon setzt sich kritisch mit Archivbeständen, historischen Dokumenten und Literatur des Kolonialismus auseinander, die sie mit Zeichnungen und gemalten Bildern von Menschen überblendet, die sonst der kolonialen Perspektive dieser Quellen unterworfen sind.

So werden Zeichnung und Malerei zu Szenen des politischen und ästhetischen Widerstands; der kolonialen und ethnografischen Darstellungen innewohnenden Gewalt werden Schönheit, Humor und verführerische Sinnlichkeit entgegengesetzt.

Kahlon bestimmt auf diese Weise gleichzeitig auch die Positionen der früheren Rezipient*innen, Forscher*innen dieser Archivbestände neu und untergräbt die hierarchische Beziehung zwischen Ethnograf*innen und Anthropolog*innen und den „passiven“ Subjekten deren Quelleninterpretationen.

In der von Ivet Ćurlin, Nataša Ilić und Sabina Sabolović kuratierten Ausstellung zeigt die Kunsthalle Wien eine Zusammenschau der Arbeiten der letzten 20 Jahre von Rajkamal Kahlo und macht auf diese Weise ihre subversiv-politischen künstlerischen Strategien sichtbar.

Rajkamal Kahlon
01.12. 2022 – 16.04. 2023
Wien, Kunsthalle / Museumsquartier
kunsthallewien.at/ausstellung/rajkamal-kahlon/