29.07. – 06.08. 2022
Das Glück liegt auf der Straße: Das Grazer Straßenkunstfestival La Strada ist auf der Suche nach dem Glück zum Nomaden geworden.
Happiness! Und zwar auf Kommando: Bewegen wir uns auf eine Zeit zu, in der unsere Emotionen jederzeit programmiert werden können? Mit dieser heute gar nicht mehr so abwegigen Frage beschäftigt sich der Niederländische Regisseur Dries Verhoeven in seiner Produktion Happiness für das diesjährige Straßenkunstfestival La Strada, das heuer neben Graz, wie schon in den vergangenen Jahren, zahlreiche weitere Steirische Orte bespielt.
Verhoeven stellt einen humanoiden weiblichen Roboter in das Zentrum seines Stücks, der unbekümmert darüber spricht, wie sich verschiedene Hormonspiegel künstlich programmieren lassen und künstliches „Glück“ zu verschaffen versprechen.
Im 25. Jahr seines Bestehens blickt La Strada Intendant Werner Schrempf in die Vergangenheit und Zukunft des Festivals. Seitdem La Strada auf Initiative des vielseitig-schillernden Kultur- und Medienmanagers und Doyens der steirischen Kulturszene Emil Breisach ins Leben gerufen wurde, hat sich das Festival stetig weiter entwickelt.
War es in den Anfangsjahren beinahe ausschließlich auf Straßenkunst ausgerichtet, sind im Laufe der Jahre zahlreiche weitere Veranstaltungsformate und Genres dazugekommen. Von Großen Bühnenshows etwa mit dem Collectif de la Bascule im Opernhaus Graz, über die Landschaftsoper „Signal am Dachstein“ zur Sommersonnenwende auf dem rapide dahinschmelzenden Dachsteingletscher bis hin zu zahlreichen Produktionen, mit denen sich La Strada von Graz aus auf den Weg gemacht hat, um an vielen weiteren Orten in der Steiermark zu gastieren. Von Stainz über Leibnitz bis Waldbach oder Weiz.
Diana Brus, die Tochter des Aktionskünstlers Günter Brus und Werner Schrempf, die das Festival von Beginn weg gemeinsam aufgebaut haben, haben es in den vergangenen 25 Jahren verstanden, La Strada sowohl in Europa als auch vor Ort auf vielfältige Weise zu vernetzen.
Auf ihre Mitinitiative wurde das europaweite Netzwerk der Straßenkunstfestivals IN SITU ins Leben gerufen, in dem heute 19 Festivals aus 13 Europäischen Ländern und auch den USA zusammenarbeiten. Nur durch diese internationalen Koproduktionen war es möglich, zahlreiche spektakuläre Straßentheaterproduktionen zu realisieren, die im Alleingang kaum zu finanzieren gewesen wären.
Dem Namenspatron des Festivals, Federico Fellini, der den StraßenkünstlerInnen und Zirkusleuten mit seinem Filmklassiker „La Strada – Das Lied der Straße“ ein Denkmal gesetzt hat, ist in diesem Jahr eine musikalische Hommage gewidmet: Christian Muthspiel hat für das Orjazztra Vienna das Orchesterwerk „La Melodia della Strada“ komponiert, das – wie das Leben der von Giulietta Masina gespielten Gelsomina in Fellinis Meisterwerk – zwischen überschäumender Lebensfreude, Leidenschaft und melancholischer Nachdenklichkeit pendelt.
Das 25-jährige Jubiläum wird am 31. Juli auch im Rahmen eines großen Festes auf dem Vorplatz der Grazer Oper gefeiert: Ein Fest zum Staunen und zum Lachen. La Strada 2022 liefert dazu die Melodien, Stücke und Überraschungen zur Kunst dieses Sommers.
La Strada 2022
Graz, Stainz, Weiz, Leibnitz, Waldbach & St. Stefan ob Stainz
29.07. – 06.08. 2022
www.lastrada.at