
10.04.-31.10.2021.
WAS SEIN WIRD. Friede, Freude, Zukunftskuchen: Zukunftsahnungen zwischen Idylle und Dystopie im Kunsthaus Graz.
Das Land Steiermark hat beim Landesmuseum Joanneum als Nachfolgeprojekt zu den früheren Landesausstellungen die Gestaltung einer neuen „Steiermarkschau“ in Auftrag gegeben, die aktuell in Graz und in der ganzen Steiermark zu sehen ist.
Das vierteilige Ausstellungsprojekt mit Einzelausstellungen zu den Themen „was war. Historische Räume und Landschaften“ im Museum für Geschichte, „wie es ist. Welten – Wandel – Perspektiven“ im Volkskundemuseum und „wer wir sind. Kunst – Vielfalt – Landschaft“, die in einem mobilen Pavillon in der ganzen Steiermark unterwegs ist, findet im Kunsthaus Graz mit der Ausstellung „was sein wird. Von der Zukunft zu den Zukünften“ ihren thematischen Abschluss.
Kathrin Bucher Trantow, Kuratorin der Ausstellung im Kunsthaus versteht das Projekt vor allem als „Einladung zur Meinungsbildung und Überprüfung der eigenen Positionen“. Die Ausstellung ist ein Versuch, Zukunftsdeutungsmodelle nicht nur aus der Perspektive möglicher technologischer oder sozioökonomischer Entwicklungen heraus zu entwickeln, sondern auch künstlerische Positionen abseits politischer oder ökonomischer Verwertbarkeit einfließen zu lassen.
Die Fotografie „the future you see“, aus der Serie „Your Way to the Top“, an der die beiden Altmeister der Fotokunst Helmut & Johanna Kandl bereits seit 2001 arbeiten, ist bestechend ambivalent zwischen Gestern und dem was sein wird.
Mit dem Thema „Was tun mit dem ganzen Müll der IT-Gesellschaft?“ beschäftigt sich Alois Mosbachers Arbeit „Hole Hilfe!“. Ein zarter Hilfeschrei, der unter die Haut geht.
Wie aus dem Keller geholt und doch so aktuell ist die von Studio Asynchrom adaptierte Arbeit „Superwoman“ von Veronika Dreier und Eva Ursprung aus dem Jahr 1988! Ganz aktuell sitzt Anita Fuchs in ihrem Forschungslabor „Field Station“, für das sie eine Wiese in der Südsteiermark gepachtet hat. Dort zeichnet sie die unmittelbare Umgebung auf und erhält Einblicke in die Natur. Oliver Ressler geht in seinen Werken den Dingen unbeeindruckt auf den Grund. Man muss schon genau schauen, um in „Reclaiming Abundance (Wohlstand reklamieren)“ den Grazer Flughafen in den Grünflächen zu erkennen. Marianne Lang lässt aus dem Kunsthaus gleich ein „Haus im Grünen“ werden. Wir unvergleichlich freundlicher sieht das Alien gleich aus.
Pluralität aus städtischem und ländlichem Leben an den Herausforderungen der Zukunft zwischen Technologisierung, Rationalisierung, Digitalisierung und Distanzierung soll in einem respektvollen Dialog zusammenfinden. Es treffen Schlagwörter wie Unlearning, Open Source, Sharing, die uns bereits die letzten acht Jahre und länger beschäftigt haben, auf neue Begriffe, wie DeepLearning, 2050, 1,5°, die zum Nachdenken über die Zukunft anregen. Aus der Zukunft werden Zukünfte! Und nun?
Der digitale Katalog zur Ausstellung lässt sich per Download anklicken und sammelt mit stichwortartigen Querverweisen die Arbeiten der Künstler*innen in den unterschiedlichen Themengruppen. So bietet er den theoretischen Leitfaden der vielen Gedankengänge, Utopien und künstlerischen Arbeiten.
Ein Rahmenprogramm aus Workshops, Kunstgesprächen und Vorträgen ist auf der Kunsthaus-Website zu entnehmen.
STEIERMARK SCHAU: was sein wird. Von der Zukunft zu den Zukünften
10.04.-31.10.2021
Kunsthaus Graz
Lendkai 1
8020 Graz
www.kunsthausgraz.at