Die neu erschienene Publikation „Public Art – Kunst im öffentlichen Raum Steiermark“ dokumentiert die Projekte des Institutes für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark aus den Jahren 2018/19.
Darunter Arbeiten und Projekte von Gustav Troger, Irmgard Schaumberger (+), Najari Castillo, Joachim Hainzl, Berit Gilma, Jürgen Klef, dem Künstlerinnen-Duo RESANITA, Markus Wilfling, Clemens Luser etc..
Die Bandbreite der Projekte ist groß und umfasst eine breite Palette an Genrebereichen. Von temporären Installationen über Performances bis hin zu sozialen Interventionen. Elisabeth Fiedler, der Leiterin des Institutes für Kunst im Öffentlichen Raum Steiermark ist es in den vergangenen Jahren gelungen zahlreiche neue Kooperationen mit anderen Kultureinrichtungen in der Steiermark und über die Landesgrenzen hinaus aufzubauen, die wesentlich dazu beitragetragen haben, dass das Bewusstsein für die Bedeutung des öffentlichen Raumes als Kunst und Kulturraum in der Steiermark wieder in einen breiteren öffentlichen Diskurs integriert werden konnte. Von Kooperationen mit dem Elevate Festival, dem Filmfestival DIAGONALE bis hin zur Zusammenarbeit mit zahlreichen Gemeinden quer durch die Steiermark.
Die überwiegende Mehrheit der Projekte greifen explizit politische und sozialkritische Themen auf, wie etwa ein Projektcluster rund um Menschenrechtsthemen, der in enger Zusammenarbeit mit dem ORF Steiermark durchgeführt wurde.
Fiedler stellt dem Projektkatalog eine Untersuchung der Frage nach Grenzen und Grenzziehungen in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen voran: territorial, kulturell, sozial und emotional beherrschen Abgrenzungen zum „Anderen“ heute den gesellschaftspolitischen Diskurs in Europa wie seit Jahrzehnten nicht. Der Aufstieg des Rechtspopulismus in vielen demokratischen Ländern nährt sich ganz wesentlich aus Grenzziehungen und Abgrenzungen jeder Art.
Projekte wie „Brücke und Fluss“ mit Beiträgen von Joachim Baur oder Edgar Honetschläger in Bad Radkersburg reflektieren diese Thematik genauso auf wie das Projekt „Inverting Battlefields“ im Raum Feldbach, bei dem Steirische KünstlerInnen in Zusammenarbeit mit KünstlerInnen aus Ländern des früheren Jugoslawien sich mit der Zeitgeschichte einer Region auseinander gesetzt haben, in der neue Grenzziehungen der jüngeren Geschichte tausende Todesopfer gefordert haben.
Der „Katalog Public Art – Kunst im öffentlichen Raum Steiermark 2018 / 2019“ wird so nicht nur zu einer Darstellung der Arbeit des Institutes für Kunst im Öffentlichen Raum Steiermark der letzten Jahre. Er ist gleichzeitig auch eine Dokumentation der Fragilität und Vergänglichkeit des gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Freiraumes die dem Öffentlichen Raum in liberalen Demokratien innegewohnt hat. Von dem wir aber erkennen müssen, dass er vielerorts akut gefährdet ist.
Public Art – Kunst im öffentlichen Raum Steiermark
Erschienen im Vfmk Verlag für moderne Kunst GmbH, Wien
https://www.museum-joanneum.at/kioer