09.04.–03.10.2021. Eine Stadterkundung aus der Perspektive von Gerhard Melzer.
Einschlägige Erhebungen verzeichnen für Graz 66 Kilometer Stadtgrenze, eine Fläche von 127,5 Quadratkilometern und eine Gesamtlänge des Straßennetzes von 1.170 Kilometern. Die Idee ist, diesen nüchternen Zahlen Leben einzuhauchen: Der Stadtbewohner Gerhard Melzer wird zum exemplarischen Feldforscher und macht sich auf, in systematisch angelegten Fußmärschen jede Straße, jeden Park und öffentlichen Platz von Graz, zuweilen auch seine Hinterhöfe, abzugehen und die dabei gewonnenen Eindrücke festzuhalten.
Die Unternehmung versteht sich als subjektive Stadterkundung, die den Blick auf Abseitiges, Nebensächliches, wenig Beachtetes lenkt. Die vielen Kilometer Stadt füllen sich im Gehen mit Anschauung. Es treten versteckte Paradiese und städtebauliche Höllen zutage, architektonische Kontraste und Verwerfungen, und immer wieder Zeichen, Bild- und Schriftzeugnisse, die den Eigensinn der Stadt und ihrer Bewohner/innen hervorkehren. Mit einem Wort: Die Stadt gerät zum Buch, das gelesen werden will.
Darüber hinaus will die Ausstellung den Akt des Gehens als grundlegendes Instrument der Weltaneignung vergegenwärtigen, und sie tut es anhand ausgewählter künstlerischer und literarischer Positionen.
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09.04.–03.10.2021
Volkskundemuseum
Paulustorgasse 11-13a, 8010 Graz
www.museum-joanneum.at/volkskunde