CROSSING EUROPE Filmfestival / Linz – Raumfahrt in die „neue Normalität“

c Heretic Outreach
"Take me somewhere nice" von Ena Sendijarevic

Das crossing europe Filmfestival Linz überwindet online auch geschlossene Grenzen. 

Das wär ́s gewesen!”: Christine Dollhofer, Intendantin des CROSSING EUROPE Filmfestival in Linz, hat monatelang mit ihrem Team am diesjährigen Festivalprogramm gearbeitet. Der Festivalkatalog war bereits fertig für den Druck, als der Ausnahmezustand über Österreich und Europa herein gebrochen ist.

Innerhalb weniger Tage hat das CROSSING EUROPE Team das ursprüngliche Programm in drei Teile zerlegt und wieder neu zusam- mengebaut. Mit den „CROSSING EUROPE 2020 EXTRACTS“ werden in drei Etappen wichtige Teile des Festivalprogrammes präsentiert.

Zum Auftakt gibt es am 21. April in Kooperation mit dem Linzer nichtkommerziellen Community-TV Sender dorf tv (www.dorftv.at) „EXTRACTS: An Opening“: Im Rahmen eines Live-Abends ab 20.00 Uhr wird, eingebettet in Live-Gespräche mit Christine Dollhofer und weiteren Festivalgästen, als Eröffnungsfilm die Österreich Premiere des Filmes „Micha Shagrir – The Linzer Candy Boy“ von Michael Pfeifenberger gezeigt. Die Migrationsgeschichte des 1938 in Linz geborenen Micha Shagrir, dessen Familie vor dem Naziterror nach Palästina fliehen musste und der später in Israel als Regisseur und Filmproduzent zu einer der prägendsten Figuren des Israelischen Films der 60er Jahre geworden ist. Im Anschluss wird die diesjährige Auswahl der LOCAL ARTISTS MUSIC VIDEOS ausgestrahlt.

Von 21.4. – 20.5. folgt auf den Filmstreamingplattformen FLIMMIT und KINO VOD CLUB das Programm „EXTRACTS: auf VoD“ mit Filmen aus dem Festivalprogramm. Einer davon ist der holländisch-bosnische Spielfilm „Take me somewhere nice“ von Ena Sendijarevic. Er erzählt die Geschichte der jungen Alma, der noch nicht ganz klar ist, wohin das Leben führen soll. Schön soll es jedenfalls sein. Der Film begleitet Alma in ungewöhnlichen Kameraeinstellungen und zeitgenössischer Foto-Ästhetik auf ihrer Reise zu ihrem im Sterben liegenden Vater in Bosnien, den sie ein letztes Mal besuchen will. Wer beim Filmstreamen der Festivalfilme die lokalen Linzer Arthousekinos unterstützen will, kann sich die Filme im virtuellen Kinosaal dieser Kinos auf dem KINO VOD CLUB Portal anschauen. 1/3 der Filmleihgebühr erhalten die jeweiligen Kinos.

Im Herbst folgt dann der dritte Teil des diesjährigen CROSSING EUROPE Festi- valprogammes: „EXTRACTS: Analoges Kinovergnügen“. Gezeigt wird dann unter anderem ein VALIE EXPORT Programmschwerpunkt, der auch von einem Ausstellungsprogramm der Linzer Museen begleitet wird. Jeden Donnerstag gibt es ab Herbst im City-Kino einen CROSSING EUROPE Filma- bend und im OÖ Kulturquartier werden ab Herbst Local Artists Kurzfilmprogramme gezeigt.

Für Christine Dollhofer ist jedenfalls klar: „Dieses Jahr ist ein Ausnahmezustand. Und soll es auch bleiben. Denn Festivals leben von der Festivalatmosphäre und der echten Begegnung von Menschen.“ Echte Begegnungen, die es auch braucht um den nach der Krise notwendigen kritischen Diskurs in Europa über die Wiederherstellung der demokratischen Grund- und Freiheitsrechte zu führen, bevor Teile davon mit samtenen Propagandabegriffen wie „Neue Normalität“ einfach weggeframt werden.

www.dorf.tv
www.flimmit.com
www.vodclub.online