„NORMAL_Direkter Urbanismus x 4“ / HDA

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30.04. – 29.05.2020; Graz.
transparadiso will mit innovativen künstlerisch-urbanistischen Methoden in den „peri-urbanen“ Gebieten von Graz eine neue „Zentralität“ (Lefebvre) und Identität entwickeln.

Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung in „peri-urbanen“ Räumen lebt, liegt die Stadtenwicklung dort kaum im Planungsinteresse. Ungehemmte Bautätigkeiten ohne gemeinsames Konzept überformen diese Regionen und machen sie zunehmend austauschbar mit jenen in anderen Städten. Benennbare Identitäten fehlen – außer der des Unspektakulären. Barbara Holub und Paul Rajakovics von transparadiso nützen die Bühne des Kulturjahres Graz 2020 und widmen sich dieser „Mehrheit des Unspektakulären“.

Graz ist eine Stadt mit einem herausragenden Ruf für Architektur, zeitgleich ist die prozentuell meistwachsendste Stadt Österreichs von hoher Fragmentierung charakterisiert. Es ist also umso wichtiger, finden Barbara Holub und Paul Rajakovics, sich mit diesen Randbezirken zu befassen. Dessen etablierte Stadtteilzentren mit ihren sozialen Strukturen sind von Flächenfraß durch Supermärkte und Shoppingcenters mit Parkplätzen oder von „Nachverdichtung“ gefährdet, die eine Nutzung oder Produktion von Qualitäten des öffentlichen Raums vermissen lassen.

Diese sich ähnelnden aber doch unterschiedlichen peri-urbanen Gebiete sollen mittels innovativen künstlerisch-urbanistischen Methoden eine neue „Zentralität“ (Lefebvre) und eine von Gemeinschaft geprägte Identität entwickeln. transparadiso hat dafür den direkten Urbanismus erarbeitet und verfeinert ihn kontinuierlich weiter um auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen von Stadtplanung zu reagieren. Dieser direkte Urbanismus führt Planung und Handlung zusammen. Es werden Strategien für eine sozial engagierte Stadtplanung entwickelt, die in einen längerfristigen Stadtplanungsprozess eingebunden werden sollen.

Obwohl sich seit Mitte/ Ende der 1990er Jahre viele für das Gemeinwohl engagierte Urbanismen (performative urbanism, instant urbanism, etc.) herausgebildet haben, haben diese bis dato kaum Eingang in Stadtplanung gefunden.

NORMAL möchte mit 4 Interventionen mit internationalen Teams deshalb mehr Sichtbarkeit für innovative urbanistische Methoden erzeugen. Bei der Ausstellung im Haus der Architektur werden die Teams, die Recherche und die Themen vorgestellt.

Vier urbane Interventionen in 4 Bezirken:

Wetzelsdorf (West): Georg Winter (Stuttgart/ Saarbrücken, D)

Waltendorf (Ost): transparadiso (Wien/ Graz, A)

 

Andritz (Nord):public works (London, GB)
© transparadiso

Liebenau (Süd): orizzontale (Rom, I)© transparadiso

 

 

Die urban practitioners (KünstlerInnen/ ArchitektInnen-Teams) erarbeiten mit ihren spezifischen Methoden ein Projekt vor Ort in den Bezirken – in Kooperation mit Organisationen vor Ort. Als Ausgangspunkt stellt transparadiso eine Recherche zur Verfügung, die mögliche Aspekte und spezifische Themen vorbereitet. Die realisierten Projekte sollen als wesentliche Impulse für längerfristige Konzepte für die Bezirke diskutiert und in ein übergeordnetes urbanistisches Konzept eingebunden werden.

NORMAL_Direkter Urbanismus x 4
30.04. – 29.05.2020
HDA Haus der Architektur
Mariahilferstraße 2,
8020 Graz
www.kulturjahr2020.at

www.transparadiso.com

www.hda-graz.at

Weitere Termine:
Juni-September 2020: Realisierung der Projekte in den 4 Bezirken

Ende Sept./Anfang Okt, 2020: Stadtrandwanderung, die in zwei Etappen die 4 Bezirke an der Peripherie miteinander verknüpft.
25.10.-02.11., 2020: Forum Stadtpark: Ausstellung, Präsentation der realisierten Projekte