16.11.2019 – 16.02.2020; Wien.
Die Amerikanerin deutscher Herkunft wurde durch ihre Kunst und Biographie zum Mythos. In dieser Ausstellung werden selten gezeigte Werke aus dem Allen Memorial Art Museum aus Ohio gezeigt.
Eva Hesse (1936 – 1970) galt als vielversprechende Künstlerin ihrer Zeit. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Arbeiten der Künstlerin und ihrer Skizzen- und Tagebüchern, Briefen und Fotos. Zu sehen sind Arbeiten auf Papier aus den umfangreichen Beständen des Allen Memorial Art Museum am Oberlin College, Ohio, wo sich auch Hesses Archiv befindet. Von frühen figurativen Studien über abstrakt-expressive “Kritzeleien” und suggestiv-erotische Diagramme bis hin zu Entwurfsskizzen für Skulpturen.
Die Künstlerin versuchte sich einer Klassifizierung zu entziehen und suchte bewusst nach dem “noch nicht Bekannten, Gedachten, Gesehenen und Berührten”. Bleistift- und Buntstiftzeichnungen, Kugelschreiber-, Filzstift und Tintenzeichnungen, Gouachen und Aquarelle, Collagen und Fotogramme – alleine die Aufzählung der verwendeten Techniken demonstriert, wie vielfältig die Künstlerin auf und mit Papier arbeitete. Ergänzt um Entwurfsskizzen und Notizen zu den Skulpturen der späten 1960er-Jahre zeigt die Ausstellung, welch singuläre Rolle das Zeichnen in Hesses künstlerischer Praxis einnimmt. Disziplinen und Materialien durchkreuzend zieht sich die Linie – als Schrift, als Faden, als Schnur, als Draht, als Geknüpftes und Gewobenes – durch das gesamte Werk der Künstlerin und verbindet, was die Kunstgeschichte fälschlicherweise oft getrennt hat.
Die tragische Geschichte der Künstlerin, verstorben an einem Hirntumor, geflüchtet als jüdische Familie aus dem von Nazis besetzen Deutschland, Selbstmord der Mutter und deren verstrickte Emotionen verstärken den Mythos um ihre Kunst.
Kuratiert von Manuela Ammer und Barry Rosen.
Mumok Wien
16.11.2019 – 16.02.2020
Museumsplatz 1
1070 Wien
www.mumok.at