30.04.2019 – 19.01.2020; Wien
Sozialbauten, Tröpferlbäder und Kindergärten. Das Rote Wien nach 1919, Wiederaufbau, neue Konstrukte, Projekte um das Leben wertvoll zu gestalten. Arbeiter und Arbeiterinnen, nicht mehr nur Sklaven der Industrialisierung, sondern aktive Teilhaber in einer Demokratie.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der ersten freien Wahl des Wiener Gemeinderates, bei der mit ihrer absoluten Mehrheit die Sozialdemokratischen Arbeiterpartei neue Handlungsfelder für eine Stadt im Wandel schufen. Die Wiener Gemeindebauten haben ja mittlerweile an gutem Ruf eingebüßt, doch damals ermöglichten diese Bauprojekte weit verzweigte und durchdachte Verbesserungen der Wohnsituation für Arbeiter und Arbeiterinnen. Freilich war diese Veränderung auch von Kritik begleitet, wie beispielsweise die umstrittene Größe des Karl-Marx-Hofs.
Aber die Wachstumspotentiale die in dieser Zeit angelegt wurden, gaben der Stadt die Möglichkeit zur Transformation, und legten ebenso Grundsteine für Veränderungen von denen Wiener Bewohner heute noch profitieren. Für so manche Wiener Familie ist eine Gemeindewohnung immer noch ein Segen, wenn Wohnraum in einer Weltstadt nicht mehr leistbar ist. Die Ausstellung fragt nach den spezifischen historischen Voraussetzungen dieser Zeit, und den langfristigen Auswirkungen auf Stadtstruktur und Gestalt, und fragt ebenso nach dem politischen Pragmatismus dieser Zeit.
100 Jahre später. Was blieb vom Gedanken des Austromarxismus, von roten Reformen und monumentalen Bauprojekten? Ist die Stadt mit der höchsten Lebensqualität auch noch immer die Stadt mit dem größten Herzen für seine Bewohner?
Im Zuge der Ausstellung erscheint auch eine Publikation, die das Wien während der Kommunalpolitik zwischen 1919 und 1934 beleuchtet.
Das rote Wien
30.04.2019 – 19.01.2020
Museum Wien MUSA
Felderstraße 6-8
1010 Wien
www.wienmuseum.at