28.09.2018 – 17.02.2019; Graz.
Günter Brus eigene „Körperanalysen“ zu einem gefolterten und verstümmelten Individuum.
Den 80. Geburtstag des steirischen Künstlers Günter Brus, einem der radikalsten Vertreter des Wiener Aktionismus, als Anlass nehmend, präsentiert das BRUSEUM eine weltweit erste umfassende Ausstellung seiner schonungslosen Aktionszeichnungen. Das BRUSEUM, gegründet 2008, versteht sich nicht nur als Museum für den Künstler, sondern im Wesentlichen als Kompetenz- und Forschungszentrum für sein Œuvre. Ebenfalls das Jubiläum als Anlass nehmend, wird auch der erste Teil eines auf Jahre konzipierten Werkverzeichnisses vorgestellt.
Die Aktionszeichnungen von Günter Brus.
In den 1960er begann Günter Brus seinen Körper in den Mittelpunkt seiner Kunst zu stellen. Die Zeichnungen, bereiteten, begleiteten und erweiterten seine daraufhin folgenden Aktionen. Sich selbst stellte er dabei als brutal gefoltertes und verstümmeltes Individuum dar. Die späten Aktionen, die er „Körperanalysen“ nennt, setzt er zeichnerisch so um, dass die vielfache Penetration und Vivisektion seines Leibes, mit der ebenso scharfen wie schonungslosen Linienführung, an den Schnitt einer Rasierklinge erinnert. Ein künstlerischer Zugang, der im krassen Gegensatz zum heutigen fitnessgestählten Instagram Männerbody steht.
„Wie mit dem Skalpell“, kuratiert von Roman Grabner, versammelt erstmals ausschließlich diese „Aktionszeichnungen“. Die Intensität und existenzielle sowie politische Kraft der Werke hat auch nach 50 Jahren nichts an Aktualität und Wirkmächtigkeit verloren.
Wie mit dem Skalpell
Die Aktionszeichnungen von Günter Brus
Eröffnung: 27.09.2018, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 28.09.2018–17.02.2019
Neue Galerie Graz
Joanneumsviertel, Zugang Kalchberggasse
8010 Graz
28.09.2018 – 17.02.2019
www.museum-joanneum.at