Sie glauben, Wien zu kennen? – Dann lassen Sie sich überraschen von den unzähligen Kunstinstallationen im Wiener Stadtraum und begeben Sie sich auf eigene Faust oder im Rahmen einer kuratierten Tour auf eine Kunst-Entdeckungsreise im öffentlichen Raum.
Ausgangspunkt ist die Rahlgasse beim Wiener MuseumsQuartier (MQ). Das Top Kino, das Independent Filme zeigt und als beliebter Treffpunkt gilt, ist sicher besser im öffentlichen Bewusstsein verankert als die „Gerngrosssäule“ aus dem Jahre 2007 von Franz West. Gewidmet ist sie dem Ausstellungsmacher und Architekten Heidulf Gerngross, daher auch das auf dem Mülleimer-Turm positionierte Ei mit dem spiegelverkehrten Namen Gerngross.
Am Albertinaplatz regt das „Mahnmal gegen den Krieg und Faschismus“ des österreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka zu kontroversen Diskussionen an. Weiter geht es in die Schreyvogelgasse, in der man auf Heimo Zobernigs „Feuermauer“ mit dem minimalistischen Postulat „Man bekommt, was man sieht“ stößt. Die hellgraue neutrale Schrift ist im Verhältnis zur Größe des Gebäudes, an dessen Wand sie angebracht ist, dezent und soll ohne Interpretation bleiben. Durch formale Klarheit besticht auch die Bodengestaltung namens „Der Muse reicht’s“ im Arkadenhof der Universität. Die Künstlerin Iris Andraschek kritisiert mithilfe einer Schattenfigur die Rollenverteilung der Geschlechter: Frauen sollen nicht weiter im Schatten ihrer Institutionen stehen.
Am Wiener Rathaus angekommen, nutzt man den Lift, um einen unerwartet beeindruckenden Blick auf die Installation von Lois und Franziska Weinberger zu erhalten. Auf dem Dachgarten der Wienbibliothek blickend, erfreut sich das Auge des Betrachters: Er sieht verästelte Linienführungen, die den Buchdruckerkäfer nachahmen. In der Laudongasse nahe des Schönbornparks verleiht die Skulptur „N.I.C – Nature is cool“ von Kurt Hofstetter mit ihrer asymmetrischen Anordnung der drei Kugeln dem Besucher das Gefühl sommerlicher Leichtigkeit.
Vom nicht allzu weit entfernten Rathausplatz fährt man mit der U2 zum Karlsplatz. Das Wiener U-Bahn-Netz bringt Sie nicht nur sicher und schnell durch ganz Wien, sondern ist auch Schauplatz für Kunst. Ganz frisch ist am Karlsplatz noch die Installation des renommierten österreichischen Künstlers Peter Kogler im Zwischengeschoß von U2 und U1. Aus 180 Glaspaneelen, die das computergenerierte Röhrenmotiv darstellen, schafft er ein tapetenartiges Netzwerk. 2013 wird der gesamte unterirdische Verkehrsknotenpunkt am Karlsplatz zur „Kunstpassage Karlsplatz“.
Die U3 hingegen ist schon länger als „Kulturlinie“ bekannt. Einzelne Stationen wie „Volkstheater“ oder „Landstraße“ sind von nationalen und internationalen Künstlern gestaltet worden. Nach einem Tag voller Impressionen, ist es wichtig den richtigen Abschluss zu finden. Am Schwarzenbergplatz beeindruckt die imposante Skulptur „Morning Line“ von Matthew Ritchie, Aranda/Lasch und Arup AGU mit seiner Größe von 8 Metern Höhe, 20 Metern Länge und seiner 20 Tonnen schweren Aluminiumummantelung. Das Besondere: Die Aura der Skulptur wird in Töne übersetzt. Die Klanginstallationen internationaler Künstler wie Alexej Borisov befinden sich im Wechselspiel mit denen von heimischen Musikern, wie Christian Fennesz. Er genießt im Bereich der elektronischen Musik und als Komponist internationales Renommee. Sie sehen: In Wien ist Kunst immer und überall.
Art Walks
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