Das Künstlerinnenduo RESANITA, Resa Pernthaller und Anita Fuchs, sucht mit ihren subtil-witzigen Aktionen regelmäßig den Grazer Stadtraum heim. Und ihr Themenrepertoire zur Erforschung des Halböffentlichen scheint dabei grenzenlos.
Von „Spontanlokalen“ über aufgereihte (männliche Voll-) Koffer bis zu Löchern in einer Plakatwand, die dahinterliegende Paradiese preisgeben, reicht das Spektrum ihrer Aktionen. Ihre Arbeiten erforschen selbst noch die schmalsten Nischen im öffentlichen und halböffentlichen Raum.
Die Kunstaktionen von RESANITA sind ironische Störmaßnahmen im Alltag. Mit ihren Aktionen erobern sie eigene Plätze und eigene Welten im Öffentlichen und Halböffentlichen. Oft, um kleine Schutzräume zu bauen, wo es an sozialem Schutz fehlt. Zum Beispiel durch Street-Art-Eingriffe mit Kissenstapeln oder auf Stelzen stehenden Glashäuschen, unter denen man für einen One-Night-Stand stehend Schutz finden kann. Die Aktionen von RESANITA verwischen bewusst die Grenzen zwischen Öffentlich und Privat und schärfen so auch gleichzeitig den Blick für die Vernachlässigung und Abgstumpftheit, mit der der öffentliche Raum heute meist benutzt wird.
Wärmende Überfälle gegen die Stumpfheit des Alltags.
Bei ihren Inbesitznahmen des Öffentlichen setzen sie auch oft auf die Kraft des Wucherns von Pflanzen. Denn das Wilde und Wuchernde ist für sie auch eine Metapher der Freiheit, der Selbstbestimmung und der Rückeroberung.
Mit ihrer ironischen Zivilisationskritik gelingt es RESANITA oft auch, einen atmosphärischen Rahmen zu schaffen, der Vertrautheit und Intimität zu erzeugen in der Lage ist, wo ansonsten nur emotionale urbane Wüsten wahrzunehmen sind. Deshalb haben sie in Graz an der Murpromenade auch schon mal einen eigenen Ort für Liebeskummer geschaffen. Als Auffanglager für gebrochene Herzen und als Ort für Menschen, die das Leben nicht so liebt…
RESANITA
www.resanita.at